Die Ruhe vor dem Sturm oder doch nicht?

Letzte vorbereitungen, abschiede und andere sorgen

Kaum von der Lenzerheide zuhause gehts ans fertigpacken für Thailand. Vieles ist schon ready. Aber plötzlich ist da noch das eine oder andere, das doch noch mit soll. Also surfe ich im Internet und bestelle online. Zum Beispiel brauchen wir noch Dosen für die Reise. Und da wir dem Plastik nach und nach abschwören, haben wir uns für die von Onyx und LunchBots entschieden. Und natürlich müssen auch noch neue Trinkflaschen für Mama und Papa her. Die Kinder sind bereits seit längerem stolze Besitzer der Klean Kanteen Kinderflaschen. Wir haben uns aber für die grössere Variante entschieden.
Mit den Kids im Schlepptau klappere ich im Dorf die Drogerien und Apotheken nach unserem Wunsch-Öko-Mückenspray ab. Das grüne AntiBrumm, ist natürlcih und laut unseren Freunden, welche bereits in Thailand sind, hilft das auch am besten. Zusätzlich zu langer Kleidung.

Etwas stolz und auch ein bisschen zurückhaltend berichte den verwunderten Fragenden von unserem Vorhaben. Und so steigt auch die Vorfreude. Ich bin kein Stück nervös. Ich habe gar keine Zeit dafür. Wir sind so gut vorbereitet.  Was soll da auch schiefgehen?!

Ja was wohl? Ich krieg Halsschmerzen, Schluckweh, bin heiser, die Kieferhöhlenentzündung....oje...echt jetzt?! Ich seuche mich durch, versuche mich am Abend früh hinzulegen. Ich bin  überzeugt, dass ich rechtzeitig vor dem FLug wieder fit bin. Und irgendwie schaff ich es doch alles auf die Reihe zu kriegen.

Und so ist gepackt, die Koffer und der Rucksack gewogen. Mein Rucksack für 3 Personen und 9 Wochen wiegt gerade mal knapp 10 kg - ohne das Handgepäck versteht sich. Nochmals auspacken, alles kontrollieren und dann neu und schön und geordnet packen. Die Kinder sind die Tage aufgedreht, TAro streitet und weint viel. Er ist angespannt, aber freut sich sehr. Er zählt die Nächte. Das ist uns die Hauptsache. Die Abende sind lang. Ins Bett gehn steht oft nicht zur Debatte. Und so schmelzen meine eigenen geplanten Schlafstunden dahin. Die Tage vor der Abreise schaff ich es zuerst noch relativ früh, für meine Verhältnisse, ins Bett zu gehn. Wer mich kennt, erreicht mich oft noch lange nach Mitternacht über die Online-Kanäle. Ja ich bin ne Eule und geniesse das. Ich glaube Tanzen gehn würde mir mal wieder gut gehn. Aber ich schweife ab. Die vielen Nachrichten zwischen Freunden und Unbekannten, welche bereits in Thailand vor Ort sind, helfen uns letzte Unsicherheiten auszuräumen und Fragen zu klären.Dinge, die ich vor mit hergeschoben habe, muss ich nun doch endlich in Angriff nehmen. Nun ja, das kennen wohl viele... man macht im Moment immer lieber das, was man gerne tut. Das Büro aufräumen zum Beispiel gehört da definitiv nicht zu meinen lieblings Beschäftigungen.

 

Zu allem Überfluss kommt Dani am Montag mit Bauchweh und Schüttelfrost heim. Na wenn das nun keine echte Grippe ist. Mir ist schnell klar, das sind seine Nerven. Noch nie so lange gereist, so weit weg und dann noch mit zwei Kindern. Fast die ganze Organisation habe ich gemacht. Da wäre so manch einer nervös, der mich, spontaner Chaot in Person, kennt. Nun denn. Er liegt im Bett, ich schmeiss den Laden zuhause - what else. Viele Freunde wollen die Kinder noch sehn. Ich will und muss noch einige Gespräche mit Freundinnen führen, einiges Organisatorisches für meine Vertretung besprechen. Und die Familie nicht zu vergessen. Wir verbringen letzte wunderschöne und erlebnisreiche Stunden im Schnee. War es doch früher mein ein und alles im Schnee zu sein, bei jedem Wetter und zu jeder Tageszeit, würd ich den Winter, seit ich weiss, dass wir nach Thailand reisen am liebsten überspringen. Nicht mal Skifahren reizte mich wirklich.

 

Irgendwann komm ich mal ins Dorf und hol ihm die Globuli, welche ich denke, braucht er. Sie wirken. Er geht am Mittwoch wieder arbeiten. Am Donnerstag fliegen wir. Ich bin immer noch nicht nervös - ich freu mich. Ich kann es kaum erwarten endlich zu gehn.

 

Am Abend vor der Reise ist fast alles gemacht. Doch das Haus putzen...naja, das kann ich auch noch nach unserer Reise. (Olé, ich freu mich jetzt schon drauf!) Als ich die Reisedokumente auf alle Taschen und Koffer verteile, fehlt der verflixte Beleg für die Auslandkrankenversicherung. Ich suche bis um 4 Uhr morgens. Das halbe Büro ist nun gezwungenermassen aufgeräumt. Der Zettel ist immernoch verschollen. Dani kommt und zwingt mich ins Bett zu kommen. Zähneknirschend folge ich ihm. Er hat ja recht. Um 8.00 Uhr klingelt ja der Wecker wieder.

 

Die Kinder dürfen zu Grosi und Grosdädi, so dass wir Klarschiff machen können. Wir frühstücken gemeinsam bei ihnen. (Für die dies nicht bereists wissen, sie wohnen über uns oder wir unter ihnen. Ist ja ihr Haus.) Mein Mami kommt zur Unterstützung. Fährt für mich mit den letzten Kundenpaketen zur Post und geht entsorgen. (Zum Sperrmüll wegbringen.)

Ich suche weiter. Diesen verpiepten Beleg, den ich meinte ins Portemonnaie gesteckt zu haben. Inzwischen ist mein Büro aufgeräumt. Der Zettel ist weg. Ich werde nervös. Mir ist schlecht. Ach man... Dani sagt nichts. Denkt sich seine Sache. Hilft mir suchen. Irgendwann kommt er grinsend mit dem Zettel in der Hand winkend. Ein Luftzug genügte und  er ist in eine Kiste, die eigentlich mit zu Dani ins Büro gemusst hätte, geweht. Glück war, dass er diese, nicht wie geplant bereits im Büro stehen hatte.

Nun denn. So war fast alles ready. Nein, duschen..unbedingt duschen und Haare waschen. Ihr Mamas wisst, dass das Luxus ist. Und diesen will ich mir nochmals gönnen. Wer weiss, wies dann in Thailand ausschaut.

Und so verstreichen die letzten Minuten. Wir werden zum Mittagessen gerufen. Endspurrt. Auto laden. Einsteigen und Tschüss! Wir sehen uns kurz vor Ostern wieder liebes Haus, liebe Büsis. Und Winter....see ya next year, schön wars mit dir, doch nun hinfort.

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Kommentare: 2
  • #1

    Kerstin (Montag, 06 Februar 2017 11:34)

    Liebe Nicole,
    das hast du sehr schön geschrieben! Bei uns ist das ähnlich abgelaufen, selbst da mit den Zettel suchen... immer wieder verschwindet mal was, oder ich vergesse, wo ich es hingepackt habe :) Ich freu mich, dich hier in Thailand kennengelernt zu haben! Alles Gute :)

  • #2

    Christina (Samstag, 11 Februar 2017 05:44)

    Hach, da kommen Erinnerungen hoch...- ja, der erste Aufbruch ist etwas ganz besonderes ❤️ Danke fürs Teilen und 'Mitnehmen'.