Was machen wir hier eigentlich?

Zuhause ist, wo das herz wohnt

Es gefällt mir hier. Ich fühle mich zuhause. In so kurzer Zeit. Ja ich muss meine Erwartungen anpassen. Zum Beispiel was das Essen und meine erwartete Gewichtsabnahme anbelangt. Auch stört mich sehr oft wie hier einfach Abfall weggeworfen wird. Nicht nur von den Einheimischen, sondern auch von den Touristen. Doch das nur so am Rande bemerkt. Die Insel strahlt etwas aus, eine gewisse Reinheit und auch Weisheit. Ich habe das Gefühl zu wachsen und mich zu verändern. Mit diesem Wunsch bin ich hergekommen, aber hätte nicht gedacht wie einfach und schwierig zugleich dies, so weit weg von zuhause, ist. Und wo ist schon zuhause? Dort wo man sich wohl fühlt? Dort wo man angemeldet ist? Dort wo seine Liebsten auf einen warten?

 

 

Die Zeit ist unwichtig. Wir erwachen mit einem Krähen, einer der Hähne, hier im und ums Resort, oder durch das Gezwitscher der Vögel. Wenn wir Hunger haben essen wir. Wobei ich da doch immer etwas vorausdenken muss, denn vor allem Taro ist ungeniessbar, wenn er Hunger hat. Denn hier habe ich keine Küche, aber da ich nicht sonderlich gerne kochte im letzten halben Jahr, reicht mir der Elektrowok im Moment völlig. Dass ich auch nicht putzen muss, kommt mir gerade gelegen.

 

Wenn wir müde sind, legen wir uns schlafen. Wir planen die Tage oft gemeinsam. Ich frage die Kinder, was sie machen wollen, bespreche wer wohin geht und wem sie sich anschliessen mögen. Auf was sie Lust haben. Sehr oft sind wir uns einig. Und wenn nicht, finden wir dann schlussendlich, mit einigen Kompromissen, die für uns optimale Lösung. Nicht immer ist alles harmonisch. Taro und Nora streiten sich oft. Das war zuhause nicht so extrem und es geht mir an die Nieren. Ich habe schon oft von dem Buch „Hilfe, meine Kinder streiten“ gehört und wünschte im Moment ich hätte es mit dabei.
Dafür öffnen sich die Kinder inzwischen schnell neuen Menschen und haben viele neue Freundschaften geknüpft. Leider gibt es hier auch regelmässige Abschiede, die vor allem mir im Moment des Abschieds sehr schwer fallen und nicht selten Tränen rollen. Die Kinder fragen aber danach oft, wo die betreffenden Kinder gerade sind und wo sie denn normalerweise wohnen. Sie freuen sich immer über News auf Facebook oder Instagram und am meisten natürlich über Fotos. Hier zum Beispiel waren wir mit der youandme=family123 unterwegs und unsere Jüngsten mauserten sich zu kleinen Piccassos und Miros.

 

Inzwischen haben wir auch einige Erfolge zu feiern. Zum Beispiel hat Taro gestern seine Schwimmhilfen an den Nagel gehängt und übt nun Tauchen, denn ich hab ihm versprochen, dass wenn er schwimmen kann, Flossen geschenkt bekommt. Das ist nun sein Ansporn.
Nora hüpft seit heute alleine in den Pool. Zuerst mussten wir sie immer halten. Inzwischen reicht es, dass ich sie kurz vor dem Eintauchen mit dem Kopf, auffange. Das Augen und Mund zumachen und Luftanhalten, hat sie noch nicht so raus. ;)

 

 

Ja die Zeit vergeht hier wie im Flug und schon sind wir länger da, als wir noch da sein werden.
Einige Strände haben wir gesehen, aber das war noch mit Dani. Seit er weg ist, lassen wir uns treiben. Die Kinder sind am liebsten im Pool bei uns im Resort, oder am CoralBay, auch bekannt als der Schweinestrand. Dort gibt es viel Schatten, Schaukeln an den Palmen, fast weissen, sehr feinen Sand, die Babykatzen und natürlich Robin. Robin ist ein pensionierter Kanadier, welcher eigentlich in England lebt, aber seit Jahren hier auf Koh Phangan überwintert. Er verbringt seine Zeit am liebsten beim werkeln. Und so gibt es neue Schilder für das Had Khom Resort, die Massagehütte ums Eck, eine neue Treppe usw. Die Kinder sind immer wieder fasziniert von ihm. Er verzaubert sie mit seiner Art, aber auch mit seinen Zaubertricks.

 

Ich bin sehr fasziniert wovon und vor allem von wem sie sich inspirieren lassen. Nicht selten spielen wir hier Uno, aber auch andere Kartenspiele, wo die Kinder den Umgang mit den Zahlen üben, aber auch sonstige Zahlenspiele finden sie cool. Das Alter spielt nicht so eine Rolle. Doch es gibt schon ab und zu den Ehrgeiz wer nun mehr Zahlen kennt, die Reihenfolge schneller zusammen hat oder wer höher zählen kann. Das spornt an und so lernt Taro, aber auch Nora, mehr Zahlen. Letztens hat Taro plötzlich angefangen alle ungeraden Zahlen aufzuzählen. Keeeine Ahnung on wo er das hatte. Er wusste es selber nicht.

 

Wenn es regnet versammeln sich die Kinder jeweils im Restaurant, da wird gemalt und gebastelt. Der Umgang mit der Schwer wird geübt und Scherenschnitte und andere Kunstwerke entstehen. Die Kleineren werden von den Grösseren unterstützt, manchmal angeleitet. Aber auch Umgekehrt ist es der Fall, falls jemand noch seine Skills verbessern will.

 

Schminken ist auch immer der Hit. Ob nur das Gesicht, Handbemahlung oder gleich Bodypainting, wie es ja meine beiden lieben. In Jede Ritze muss dann Farbe.

 

Und nicht zu vergessen die Musik. Ob Kindermusik, Hörspiele oder irgendwas, was wir gerade hören möchten. Es wird nicht so viel gesungen, aber getanzt. Und auch da wird trainiert; die Koordination, das Taktgefühl und Timing.

 

Ja und so vergehen die Tage irrsinnig schnell, denn neben Schlafen, Essen, Schwimmen und Spielen, bleibt nicht mehr viel Zeit.

Aber wir haben jede Zeit der Welt und was wir heute nicht machen, machen wir morgen.

Vielleicht. Wenn wir Lust haben. Oder eben auch nicht.

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